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Taschenuhren mit Geschichte


"Grube Ilse"



Silbernes Savonettengehäuse



In der Uhr arbeitet ein Kaliber der Manufaktur Junghans.



Auf dem Staubdeckel ist folgende Gravur zulesen: "Herrn...Name maskiert...für treue Dienste 1902-1927 Ilse Bergbau-Actiengesellschaft".



Die "Ilse Bergbau AG" war im 20. Jht. eines der führenden Bergbauunternehmen in der Lausitz. Sie entstand 1888 im Rahmen der Ausgliederung des besagten Geschäftsbereichs aus dem Berliner Chemieunternehemen "Kunheim & Co."



Ursprünglich siedelte sich das Chemieunternehmen im Jahr 1871 in der Lausitz an. Man erwarb die dortigen Braunkohlefelder um das für den Betrieb der eigenen Fabriken benötgte Brennmaterial selbst zu fördern. Der Abraum bei der Förderung war sehr tonhaltig. Es bot sich daher der an eine Ziegelei zusätzlich zu eröffnen. Ausserdem wurde die Kohle in Brikettfabriken zu Briketts gepresst.



Die Kohle wurde im Tagebau gefördert, wie am obigen Bild zu erkennen ist. Aber schon bald wurde hier der Tieftagebau eingerichtet. Dafür nutzte man sogenannte Dampfbagger. Insgesamt war die "Ilse Bergbau AG" mit ihren Zweigbetrieben am Markt sehr erfolgreich.



Ein Einschnitt ergab sich durch die Machtergreifung der Nazis. 1934 wurde die Firma zur Pflichtmitgliedschaft (eine freiwillige Vereinigung misslang) der "Braunkohle-Benzin AG" (BRABAG) gezwungen. Durch Kohlehydrierung wurde synthetisches Benzin erzeugt. Die Pflichtmitglieder umfasste zehn Firmen: IG-Farben, Deutsche Erdöl AG, Werschen-Weißenfelser Braunkohlen AG, Braunkohlen- und Brikett-Industrie AG, AG Sächsische Werke, Elektrowerke AG, Rheinische AG für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation, Mitteldeutsche Stahlwerke, Anhaltische Kohlenwerke und die hier vorgestellte Ilse Bergbau AG.



Der nächste Einschnitt ergab sich durch die "Arisierung". Die Jüdische Besitzerfamilie Petschek wurde enteignet. Ein großer Teil des Aktienbesitzes wurde der "VIAG" (Vereinigte Industrieuenternehmungen AG, ein börsennotierter Mischkonzern) zugeschlagen. Nach dem 2.WK wurde die Ilse Bergbau AG in der Sowjetischen Besatzungszone stillgelegt, demontiert und enteignet.


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