Diese Uhr stammt von der Firma Isgus. Sie hat einen Durchmesser von sagenhaften 70 mm (o.Kr.).
Es handelt sich dabei um eine typische Industrieuhr, wie an der Messung mit 1/100 Minute erkennbar ist.
Zur Untersuchung von technisch-wirtschaftlichen Problemen setzte die VDI (Verein Deutscher Ingenieure) im Jahr 1921 einen Ausschuss f�r wirtschaftliche Fertigung (AWF, heute: Arbeitsgemeinschaften f�r Vitale Unternehmensentwicklung e. V.)
ein, mit dem Ziel Arbeitszeit zu sparen, die Erm�dung der Arbeiter zu verringern, Konstruktionsfehler festzustellen und Kalkulationselemente zu finden.
Dazu war es sinnvoll Messungen in hunderstel Minuten durchzuf�hren.
Uhren mit dieser Skalierung wurden auch als "Industrieuhren" oder "AWF-Uhren" bezeichnet (siehe auch HIER).
AWF1 = 1/100 Minute + Minutenz�hler dezentral
AWF2 = Rattrapante (ansonsten wie AWF1) AWF3 = wie AWF1 plus Stundenz�hler AWF4 = Tischstoppuhr (ansonsten wie AWF1)
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Durch den seitlichen Schieber ist eine Additionsmessung m�glich. Das hei�t, dass der Messvorgang,
ohne eine R�ckstellung auf "Null" trotz Schaltradsteuerung, unterbrochen werden konnte. In der Uhr arbeitet ein Ankerwerk.
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Im Jahr 1888 wurde die Manufaktur von Jakob Schlenker (mit dem Beinamen "Grusen", 05.12.1855-28.11.1913) in Schwenningen (D) gegr�ndet.
Jakob Schlenker war der Sohn eines Fuhrmanns in Schwenningen.
Er besuchte die Realschule und erlernte anschlie�end die Grossuhrmacherei bei seinem Onkel.
Danach begab er sich auf Wanderschaft. Unter anderem arbeitete er in Furtwangen und erlernte dort die Anfertigung von Regulatoren Wiener Art.
Anschlie�end ging er nach Ulm und zuletzt in die Schweiz nach La Chaux de Fonds und Neuchatel. Hier arbeitete er bei der bekannten Telegraphen-Fabrik von Hipp.
Ausserdem war er bei der W�rttembergische Uhrenfabrik B�rk in Schwenningen angestellt gewesen, bevor
er sich 1888 selbstst�ndig machte und W�chterkontrolluhren nach dem B�rk�schen Patent baute, welches inzwischen ausgelaufen war.
Sein Repertoire erweiterte er bald um technische Uhrwerke, Konstatieruhren (1897), Tachometer f�r Automobile, Stechuhren und Signaluhren.
Zahlreiche Patente (12) werden ihm zugeschrieben, die sich mit der Fabrikation zur Herstellung von Uhren besch�ftigen.
Der Tod ereilte ihn w�hrend einer Gemeinderatssitzung. Anschlie�end wurde die Manufaktur von den S�hnen (u.a. Alfred-Eugen) weitergef�hrt.
Im Jahr 1915 wurde der Name ISGUS registriert. Urspr�nglich war der erste Buchstabe der Marke ein "J", sp�ter wurde er, vermutlich aus phonetischen Gr�nden, zum "I".
In einer �bergangszeit waren beide Schreibweisen gebr�uchlich.
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